Emil Nikolaus von Rezniček ist den meisten nur noch als Urheber eines Jingles bekannt: Die 1970er-Quizsendung Erkennen Sie die Melodie bediente sich bei der Ouvertüre seiner Oper Donna Diana. Doch seit einigen Jahren gräbt das Label cpo Werke Rezničeks aus, aktuell nun Konzertstücke und Orchestermusik, die von Till Eulenspiegel und Vogelrufen inspiriert ist. Marcus Bosch und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin lassen diese spätromantisch funkelnden Werke schillern und flirren. Sie bewegen sich souverän durch die mitunter schwindelerregend rasanten Abfolgen der musikalischen Idiome, atmosphärisch fein abgestuft und plastisch ausgestaltet. Die Violinistin Sophia Jaffé glänzt in ihren Soloparts mit Emotion und Farbreichtum. Erneut lohnende Entdeckungen eines Komponisten mit großer Ausdruckspalette, der einst im gleichen Atemzug mit seinem Zeitgenossen Richard Strauss genannt wurde.
Rezniček: Goldpirol, Wie Till Eulenspiegel lebte, Konzertstück E-Dur, Präludium und Fuge c-Moll & Nachtstück
Sophia Jaffé (Violine), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marcus Bosch (Leitung)
cpo