Das erste Klavierquartett von Gabriel Fauré entstand 1884, als sein späterer Schüler George Enescu gerade mal drei Jahre alt war. Enescu wiederum schrieb sein zweites Klavierquartett 1944, zwanzig Jahre nach Faurés Tod, in Erinnerung an seinen Lehrer. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede hier bestehen, das untersucht das Mariani Klavierquartett an diesen beiden Stücken. Bei Fauré, hier elegant, luft- und lichtdurchlässig in seinen verschiedenen Stilnuancen, legen die vier Musiker Emotion in die Phrasen und reagieren feinfühlig aufeinander. Enescu wartet mit mehr Aufwallung, Dunkelheit, Schwere, Geheimnis, Leidenschaft auf, auch mit mehr Wagnis zum Experiment. All dies durchdringt das Ensemble in seiner Vielseitigkeit. Und wie die Musiker die Umschwünge hier nahezu unmerklich als fließende Entwicklungen gestalten, zeugt von langem gestalterischen Atem.
Idée fixe Vol. 2
Fauré: Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15
Enescu: Klavierquartett Nr. 2 d-Moll op. 30
Mariani Klavierquartett
gwk Records