Der Cherubino in Mozarts „Nozze de Figaro“ ist so etwas wie die Signaturrolle der jungen französischen Mezzosopranistin. Mit ihm feierte Marianne Crebassa zuletzt Erfolge unter anderem in Wien und Berlin. Hört man „Non so piu“ in ihrem Hosenrollen gewidmetem Debut-Recital, ahnt man auch warum: der leichte Tonansatz fasziniert, alles klingt frisch, frei und jung. Genauso begeisternd: das elegante französische Fach. Bei Chabrier, Offenbach oder Hahn sind trockener Charme und flüssige, mühelose Koloratur absolut stimmig eingesetzt. Und doch fehlt diesem klug zusammengestellten Album die Aura des Außergewöhnlichen. Zu brustig klingt der Gluck’sche Orpheus in der Bearbeitung Berlioz‘. Und dem Sesto aus „La Clemenza die Tito“ fehlt es deutlich an Ausdruckstiefe und Klangphantasie, obwohl Marc Minkowski gerade hier mit dem Mozarteumorchester Salzburg für einen geradezu magischen Farbenzauber sorgt.
Oh, Boy!
- Gluck/Berlioz: Amour, viens rendre aus „Orphée et Eurydice“
- Mozart: Pupille amate & Il tenero momento aus „Lucio Silla“, Voi che sapete & Non so piu aus „Le Nozze di Figaro“, Va pure aus „La Finta giardiniera“ & Parto, ma tu ben mio aus „La Clemenza di Tito“
- Meyerbeer: Nobels seigneurs, salut aus „Les Huguenots“
- Offenbach: Vois sous l’archet aus „Les Contes d’Hoffmann“ & Voyez dans le nuit brune aus „Fantasio“
- Thomas: Sommeil, ami des dieux aus „Psyche“
- Gounod: Qui fais-tu aus „Romeo e Juliette“ & Versez vos chagrins dans mon ame aus „Faust“
- Massenet: Coeur sans amour aus „Cendrillon“
- Chabrier: O petite etoile aus „L’Etoile“
- Hahn: Alors, adieu donc, mon amour aus „Mozart“
Marianne Crebassa (Mezzosopran), Mozarteum Orchester Salzburg, Marc Minkowski (Leitung)
Erato