Der verdienstvolle Mitschnitt vom Lehár-Festival in Bad Ischl konserviert in schöner Klanggestalt ein musikhistorisches Paradox, eine Operette, die 1939, fast buchstäblich am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, uraufgeführt wurde. Es ist, besonders in den Orchestervorspielen und Finali, durchaus zu hören, dass der österreichische Komponist sein Handwerk versteht. Aber genauso deutlich ist die klassische Operettenform, die er hier wählt, eine zum Zeitpunkt der Entstehung überlebte. Die betuliche Handlung sehnt sich permanent nach Heimat und k. u. k.-Hegemonie. Das Tempo ist durchgängig elegisch-behäbig. Und die geradezu einfältigen Reime (Etelka, sag ja!) tun ein Übriges. Da können die kundige Stabführung von Marius Burkert, das spielfreudige Franz Lehár-Orchester und ein gut zusammengestelltes Ensemble mit der herausragenden Regina Riel als Janka an der Spitze nur wenig herausreißen.
CD-Rezension Marius Burkert
Abgesang
Melancholisch, aber kaum lebenskräftig: die vermutlich letzte Wiener Operette
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!