Als Soloinstrument taucht das Horn eher selten auf Konzertprogrammen auf, was vielleicht auch an seiner anfälligen, zur Entfaltung virtuoser Eskapaden nur bedingt geeigneten Spieltechnik liegt. Von einem Meister wie dem Finnen Markus Maskuniitty gespielt, besticht das Horn aber mit einer Palette von Ausdrucksmöglichkeiten, die weit über die Klischees von Jagd und Wald hinausgehen. Musikalisch am interessantesten an der Werkauswahl dieses Albums ist neben dem pointiert-virtuosen Konzertstück von Saint-Saëns das in seinem hochromantischen Idiom wie aus der Zeit gefallen scheinende Konzert des Russen Reinhold Glière aus dem Jahr 1950, das das Klangpotential des Horns ins beste Licht rückt. Mit einer selbst komponierten, von zeitgenössischen Techniken inspirierten Kadenz verleiht Maskuniitty dem Stück dazu eine interessante persönliche Note. Nicht nur für Hornfans.
Glière: Hornkonzert op. 91
Schumann: Konzertstück für vier Hörner op. 86
Schumann/Ansermet: Adagio & Allegro op. 70
Saint-Saëns: Morceaux de concert op. 94
Markus Maskuniitty (Horn), Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Sakari Oramo (Leitung)
Ondine