Beim näheren Hinschauen beschleicht einen der Eindruck eines Etikettenschwindels: Beethovens Erste und Zweite in den „Konzerträumen ihrer Wiener Erstaufführungen“? Dies wären das nicht mehr existierende K. K. National-Hoftheater und das Theater an der Wien. Stattdessen hört man hier Aufnahmen aus dem Palais Niederösterreich. Immerhin erklangen die beiden Symphonien dort zu Beethovens Lebzeiten. Doch sei‘s drum, es geht vor allem um die historische Aufführungspraxis: Das Klangbild ist tatsächlich schön geschärft. Die Bläser treten prägnant hervor, die hohen Streicher haben mehr Biss, die tiefen mehr Körper als gewohnt. Alle Register erhalten ein markantes Profil. Das tut den schnellen Sätzen gut, die getragenen Sätze sind dagegen etwas spröde. Und ausgerechnet das flotte Scherzo und das Finale der Zweiten wirken eher holzschnittartig, hier könnte es mehr federn und tanzen. Dieser Versuch ist noch nicht ganz überzeugend.
CD-Rezension Martin Haselböck
Beethoven im Holzschnitt
Die Verheißung von Martin Haselböck und dem Orchester Wiener Akademie wird nur teilweise eingelöst
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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