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Rezension Mélanie Adami – Vergessene Lieder, vergessene Lieb

Schwärmerische Petitessen

Gemeinsam mit Judit Polgar am Klavier und Bariton Äneas Humm präsentiert Sopranistin Mélanie Adami Lieder ihres Urgroßvaters Willy Heinz Müller.

vonRoland H. Dippel,

Die Hommage einer gesunden Sopran-Stimme an ihren vergessenen Urgroßvater. Mélanie Adami entdeckte die Klavierlieder von Willy Heinz Müller und setzte diesem mit ihrer gewagt üppigen Programmgestaltung ein Denkmal. Die Stücke von Müller und von ihm geschätzter Komponisten wären – jedes für sich – als Liedkonzert-Zugaben äußerst wirkungsvoll. Ein ganzes Album erfordert allerdings Mut. Adami und mit ihr der sanft virile Äneas Humm scheuen sich nicht vor der satten Schönheitstrunkenheit an der Schnittstelle von Konzertpodium und Salon. Sie riskieren eine Portion Edelkitsch und baden in den wirkungsorientierten Melodien ohne Scheu vor dem tönenden Wohlsein aus Pathos, Sehnsucht, Seelendrama und Hingabe. Diese Fülle wird gegen Ende leicht monoton. Bei Aufteilung in kleinere Genussportionen entfalten die schwärmerischen Petitessen ein feines Aroma, das Judit Polgar mit artifizieller Rhapsodik rundet.

Mélanie Adami (li.), Judit Polgar und Äneas Humm
Mélanie Adami (li.), Judit Polgar und Äneas Humm

Vergessene Lieder, vergessene Lieb
Werke von Müller, Laszky, Götze, Dohnányi, Ries & Hildach

Mélanie Adami (Sopran), Äneas Humm (Bariton), Judit Polgar (Klavier)
Prospero

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