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CD-Rezension Metanoia – Beatrice Berrut spielt Liszt

Pfade im Dickicht

Die Pianistin Beatrice Berrut hat ihren Liszt ziemlich gut im Griff und schlägt sich feste Pfade durch das virtuose Dickicht der komplexen Hochromantik

vonEcki Ramón Weber,

Franz Liszt, immer gut für Dramatik: Die aus dem Schweizer Wallis stammende Pianistin Beatrice Berrut spielt herrlich resolut und kraftvoll die fallenden Akkordkaskaden, die sich der Tastenvirtuose und Salonlöwe Franz Liszt ausdachte. Auch die virtuosen Arpeggien und perlenden Läufe sind markant und flüssig gestaltet. Hin und wieder könnte es weniger Pedal sein, vor allem in den tiefen Registern. Wunderschön verträumt und sinnierend gelingen indes die zurückgenommenen Stellen und ätherischen Passagen. Und, das Beste, Beatrice Berrut hält die Spannung aufrecht und das Ganze im Auge. Sie verliert sich bei aller Differenziertheit nicht in den vielen Details dieser mitunter monströs verschlungenen Werke, mit ihren aberwitzigen Steigerungsentwicklungen, ihrem differenzierten Vorder- und Hintergrund, ihren frivolen Flirts mit Leichtem und Rustikalem und ihren mal intimen, mal ätherischen Rückzugsgebieten. Verstaubtes Pathos à la Liszt? Treibt Berrut diesen Stücken ebenfalls aus.

Metanoia
Liszt: Après une lecture du Dante: Fantasia quasi Sonata
Balladen Nr. 1 Des-Dur & Nr. 2 h-Moll
Vallée d’Obermann
Consolations

Beatrice Berrut (Klavier)
apartemusic

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