Startseite » Rezensionen » Durchdringend zart

CD-Rezension Midori

Durchdringend zart

Mit dem NDR Sinfonieorchester spielt Midori das Violinkonzert von Hindemith unter der Leitung von Christoph Eschenbach.

vonVolker Tarnow,

Hindemiths Violinkonzert gönnt dem Soloinstrument wenig virtuose Selbstdarstellung und erst ganz am Ende eine Kadenz. Dafür ist die Geige ununterbrochen beschäftigt, das andrängende Orchester auf Distanz zu halten, was Midori selbstverständlich mit durchdringendem Zartsinn gelingt. Und auch Eschenbach schafft, was einer bei Hindemith schaffen muss, um die prächtige Vielstimmigkeit dieser Werke hörbar zu machen: er hält so oft wie möglich Haupt- und Nebenstimmen im Gleichgewicht, vermeidet die platte Eindimensionalität, die manche Interpretationen dieses Komponisten belastet und zu dem Vorurteil führte, hier habe man es bloß mit vordergründigem Musikantentum zu tun. Das Orchester trifft den rustikalen Tonfall Hindemiths exakt, ohne ins Ruppige abzudriften. Die scharfkantigen Kontraste sind da, aber elegant veredelt, was wiederum mit Midoris Spiel ausgezeichnet harmoniert. Sehr überzeugend!

Hindemith: Violinkonzert, sinfonische Metamorphosen nach Weber & Konzertmusik op. 50
Midori (Violine), NDR Sinfonieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung)
Ondine

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • International als Solistin und Kammermusikpartnerin gefragt: Raphaela Gromes
    Interview Raphaela Gromes

    „Nicht enden wollende Energie“

    Raphaela Gromes hat mit dem Ukrainischen Nationalorchester Antonín Dvořáks Cellokonzert eingespielt – für die Cellistin in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Projekt.

Anzeige

Audio der Woche

Das Debüt-Album des Sonus Quintetts

Mit „Light“ gelingt Deutschlands erstem Reed Quintet ein individueller, besonders fesselnder Klang.

Hörprobe: Beethoven: Klaviersonate Nr. 14 op. 27,2 „Mondscheinsonate“, I. Adagio sostenuto

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt