In den späten 80ern hat Mitsuko Uchida Mozarts Klavierkonzerte mit Jeffrey Tate am Dirigentenpult aufgenommen. Diesmal übernimmt sie alle Führungsaufgaben in Personalunion. In Cleveland ist sie derzeit regelmäßiger Gast, um dort ebenfalls die Mozart-Konzerte aufzuführen. Die bisherigen Aufnahmen sind hierzulande, verglichen mit Zeitungen und Zeitschriften in England, viel zu spärlich gewürdigt worden. Denn wie sehr Uchidas Mozart-Bild an Selbstverständnis, an Spontaneität, an klanglicher Rundung inzwischen gewonnen hat, macht staunen. Auf dem jüngsten Amerika-Import sind die Konzerte Nr. 18 und 19 zu hören. Wie genau sie das Orchester eingeschworen hat, hört man bereits im Vorspiel des B-Dur-Konzerts: Streicher und Bläser bilden ein dichtes, aber jederzeit transparentes Gewebe, mit vielen dynamischen Valeurs, die Uchida anschließend nahtlos aufs Klavier überträgt. Die Dialoge mit dem Orchester bestehen aus einem geistreichen Für und Wider, was sich auch in ihrem mitunter spitzen Anschlag spiegelt. Manchem mag das weniger gefallen, doch gewinnt ihr Vortrag dadurch zusätzlich an Lebendigkeit.
CD-Rezension Mitsuko Uchida
Spontan und spitz
Orchesterdialoge: Mitsuko Uchida setzt ihren grandiosen Mozart-Zyklus in Cleveland fort
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Künstlerische Vielseitigkeit und emotionale Tiefe zeichnen Mitsuko Uchidas Klavierspiel aus. Geboren wurde Uchida 1948 im japanischen Atami, siedelte dann jedoch mit ihrer Familie nach Wien um, wo sie im Alter von nur zwölf Jahren ein Klavierstudium an der Wiener Hochschule für Musik…
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