Startseite » Rezensionen » Musikalisches Totaltheater

CD-Rezension Moritz Eggert – Muzak & Number Nine VII

Musikalisches Totaltheater

Die Grundidee des von Moritz Eggert 2016 komponierten „Muzak“ ist verwegen

vonFrank Armbruster,

Moritz Eggert gilt als das Enfant errible unter den zeitgenössischen Komponisten. Eine Rolle, die dem 52-Jährigen merklich behagt, denn immer wieder lässt er sich etwas einfallen, was nicht nur die Adornojünger auf die Palme bringt. Dazu zählt auch das 2016 komponierte „Muzak“, das zusammen mit dem acht Jahre zuvor geschriebenen „Number Nine VII: Masse“ nun als Weltersteinspielung auf CD erschienen ist. Die Grundidee von „Muzak“ ist verwegen: die gesamte uns umgebende Musik einschließlich des Dauergedudels aus Aufzügen und Kaufhäusern soll in dem Stück abgebildet werden, das mit dem E-Dur-Akkord einer (verstimmten) Westerngitarre beginnt und sich zu einem musikalischen Totaltheater steigert, das in Form von Zitaten beständig Bezüge zur Popmusikhistorie herstellt. Formal klingt „Muzak“ wie eine Collage, wobei man sich nach einiger Zeit fragt, ob die wirklich 42 Minuten lang sein muss.

Eggert: Muzak & Number Nine VII: Masse

Moritz Eggert (Stimme), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, David Robertson & Peter Rundel (Leitung)
Neos

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • International als Solistin und Kammermusikpartnerin gefragt: Raphaela Gromes
    Interview Raphaela Gromes

    „Nicht enden wollende Energie“

    Raphaela Gromes hat mit dem Ukrainischen Nationalorchester Antonín Dvořáks Cellokonzert eingespielt – für die Cellistin in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Projekt.

Anzeige

Audio der Woche

Das Debüt-Album des Sonus Quintetts

Mit „Light“ gelingt Deutschlands erstem Reed Quintet ein individueller, besonders fesselnder Klang.

Hörprobe: Beethoven: Klaviersonate Nr. 14 op. 27,2 „Mondscheinsonate“, I. Adagio sostenuto

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt