Die Register dieser Stimme sind leicht hörbar voneinander geschieden. Eine sonore, unerhört pastose Tiefe trifft auf eine schlanke, zumal im Piano reizvoll rauchige Mittellage und eine sauber fokussierte, androgyn klingende Höhe. So ist der Eindruck von Nathalie Stutzmanns Singen ein kunstvoller, oft auch künstlicher, was, trotz oft aufblitzender interpretatorischer Finesse, nicht zur direkten Emotionalität der Schubert-Zyklen passen will. Zumal Wortdeutlichkeit und Vibratokontrolle – geradezu schmerzhaft zu hören im Doppelgänger – immer wieder schwanken. Einige extrem langsam genommene Lieder, etwa Im Dorfe, faszinieren durchaus durch subtile Phrasierung und ungewöhnliche Klangphantasie. Dennoch bleiben diese 2003, 2005 und 2009 aufgenommenen, von Inger Södergren vom Klavier aus außergewöhnlich gestalteten Zyklen in erster Linie Dokument einer einzigartigen Stimme.
CD-Rezension Nathalie Stutzmann
Einzigartige Stimme
Leider nicht ganz überzeugend: Nathalie Stutzmann hat als erste Frau alle drei Schubert-Zyklen eingespielt
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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