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Rezension Olena Kushpler – Nostalgia

In die Stille hineinhorchen

Olena ­Kushplers „­Nostalgia“ berührt und stimmt zugleich nachdenklich.

vonChristoph Vratz,

Nach Solo-Aufnahmen mit Werken von Janáček und Mompou sowie mehreren kammermusikalischen Einspielungen präsentiert die ukrainisch-deutsche Pianistin Olena Kushpler nun ein Album, dessen Titel „­Nostalgia“ man gleich flankierend die Überschrift aus dem Beiheft zur Seite stellen möchte: „Der Klang der Stille“. Die ausgewählten Werke reichen von Tōru Takemitsu über Arvo Pärt zu sehr persönlichen Zeugnissen der ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov und Aleksander Opanasiuk, die als tief im Wesen des Menschlichen gründende Kommentare zur gegenwärtigen Kriegskatastrophe gehört werden dürfen. Ein Album, das berührt und nachdenklich stimmt. Kushpler spielt erfreulich besonnen und tiefgründig, frei von Kitsch, umsichtig beim Pedalgebrauch und mit klarer Gestaltung der harmonischen und melodischen Verläufe. Alles wirkt reflektiert, aber nicht zergrübelt. So entsteht eine Kette von Klang-Meditationen, die gleichzeitig nie in spirituellen Dauer-Klangnebel ausarten. Dafür sind die gestalterischen Möglichkeiten der Solistin insgesamt zu differenziert gewählt. Eine künstlerisch lohnende Aufnahme, die programmatisch aus dem Rahmen fällt und allein deswegen Neugierde weckt und unser waches Ohr verdient hat.

Olena Kushpler
Olena Kushpler

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Nostalgia
Takemitsu: Litany in Memory of Michael Vyner, Pärt: Für Alina, Variationen zur Gesundung von Arinushka, Für Anna Maria, Pari Intervallo & Trivium, Opanasiuk: Dyptichon, Silvestrov: Zwei Dialoge mit Nachtwort, Zwei Stücke, Hymne & Nostalgie

Olena Kushpler (Klavier)

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