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Rezension Olivier Latry – Couperin: Messe pour les couvents

Barocker Reichtum

Olivier Latry überzeugt frei von Übertreibungen mit Couperins „Messe propre pour les couvents“ an der Orgel der Versailler Schlosskapelle.

vonChristian Lahneck,

Sein eigentliches Arbeitsinstrument ist bekanntermaßen stillgelegt. Denn nach dem Brand von Notre-Dame musste die Orgel ausgebaut werden. Daher ist Titularorganist Olivier Latry für sein neues Aufnahmeprojekt nach Versailles ausgewichen und hat an der dortigen Orgel der Chapelle Royale eine ihrer Entstehungszeit ungewöhnlichsten Sammlungen aufgenommen: die 1690 veröffentlichte „Messe propre pour les couvents“ von François Couperin. Latry ist kein Barock-Spezialist im engeren Sinne, er ist stilistisch ein Universalist. Doch wie er hier die Trompetenfuge gestaltet, festlich und rüstig, wie er das „Amen“ am Ende des Glorias genau abwägt, das verrät Vertrautheit mit Noten und Instrument. Die klar phrasierten „Grands jeux“ im „Agnus Dei“ zeugen von Feierlichkeit, von barockem Reichtum, aber auch von einer Form des Maßhaltens. Für Übertreibungen ist Latry definitiv der falsche Ansprechpartner.

Olivier Latry
Olivier Latry

Couperin: Messe pour les couvents, Domine Salvum & Ite Missa Est

Olivier Latry (Orgel), Jean-Yves Haymoz (Leitung)
Outhere / Château de Versailles spectacles

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