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Rezension Olivier Latry – Inspirations

Sensualistisch

Olivier Latry ist ein Chef-Registrator und weiß genau, wie er welche Effekte erzeugen kann. Auf seinem Album „Inspirations“ gelingt ihm mit fünf Werken von Franz Liszt eine stimmige, wohlüberlebte Einspielung.

vonChristian Lahneck,

Sein eigentliches Instrument ist derzeit stillgelegt: die große Orgel von Notre-Dame in Paris. Daher ist der dortige Titularorganist Olivier Latry ausgewichen in die Philharmonie von Paris, an die farbenreiche Rieger-Orgel. Entstanden ist ein Album mit fünf Werken von Franz Liszt, vier davon in Bearbeitungen, darunter der dritte „Liebestraum“ in einem Arrangement von Latry selbst und die Vogel-Predigt des Franz von Assisi in einer Fassung von Camille Saint-Saëns. Einziges Originalwerk ist „Fantasie und Fuge über ‚Ad nos‘“. Latry ist ein Chef-Registrator, er weiß genau, wie er welche Effekte erzeugen kann, nicht um der Effekte Willen, sondern der farblichen Intensität wegen. Man höre die einzelnen Vogelstimmen in der „Légende“, man höre auch das sanfte Brausen in der zweiten Variation über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“. Eine stimmige, wohlüberlebte Einspielung, klar und sensualistisch.

Olivier Latry

Inspirations
Werke von Liszt

Olivier Latry (Orgel)
La dolca volta

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