Noch aus seiner Kriegsgefangenschaft heraus bittet der verletzte Paul Wittgenstein seinen Lehrer Josef Labor in Wien um ein pianistisches Werk für die linke Hand. Und Labor liefert ein Konzertstück in Form von Variationen. Zwei weitere Konzerte folgen bis 1923. Oliver Triendl und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Eugene Tzigane haben diese Werke nun – im Rahmen der verdienstvollen Labor-Edition bei Capriccio – in Ersteinspielungen vorgelegt. Triendl spielt diese Musik ganz aus dem Geist ihrer Entstehung, und die ist eindeutig romantisch geprägt. Also lässt er die Melodien frei zur Entfaltung kommen und demonstriert ein von allen darstellerischen Moden unberührtes Klavierspiel. Auch dem Orchester gelingt es immer wieder, den Charakter des Liedhaften und des Kammermusikalischen zu betonen. Insgesamt erinnern Labors Konzertstücke in dieser Einspielung an große Klang-Fantasien.
Labor: Klavierkonzerte Nr. 1-3 für die linke Hand
Oliver Triendl (Klavier), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Eugene Tzigane (Leitung)
Capriccio