Startseite » Rezensionen » Stampfende Maschinen

CD-Rezension Pacifica Quartet

Stampfende Maschinen

Das Pacifica Quartet und Marc-André Hamelin heben einen Schatz aus der wilden, neuen Welt

vonAndreas Falentin,

Der hierzulande völlig unbekannte, 2002 108-jährig verstorbene, Leo Ornstein ist musikalisch eine Art Bindeglied zwischen Charles Ives und der Minimal Music. Etliche Einflüsse – von Impressionismus bis slawischer Folklore, von Wiener Walzer bis Zweiter Wiener Schule, von Ballett- bis Stummfilmmusik – vereinigen sich in dem unerhörten, mitreißenden Klavier-Quintett von 1927 zu sinnlich stampfender, fragmentierter Maschinen-Musik, die den Hörer im höchsten Energie-Modus gefangen hält. Eine wilde Welt wird da wütend beschrieben, die nur momentweise, in kurzer Stille oder einer distanziert und dennoch melancholisch dargebotenen Kantilene der Primgeige, romantische Sehnsucht zulässt. Nach Heimat? Nach Ausgeglichenheit? Es bedarf ungeheurer Virtuosität, diesen Vulkan zu entfesseln. Marc-André Hamelin und dem Pacifica Quartett scheint diese im Übermaß zur Verfügung zu stehen. Eine wichtige Veröffentlichung!

Ornstein: Klavierquintett & Streichquartett Nr. 2
Pacifica Quartet
Marc-André Hamelin (Klavier)
hyperion

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Klassik in Ihrer Stadt

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!