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CD-Rezension Pretty Yende – A Journey

Mit Charme

Hoffnung machendes Hochglanz-Debüt-Recital von Pretty Yende: Selten vermittelte sich in einem Belcanto-Recital so viel Lebensfreude

vonAndreas Falentin,

„A Journey“ ist eins der wenigen wirklich Hoffnung machenden Hochglanz-Debüt-Recitals der letzten Jahre. Pretty Yendes Sopranstimme ist toll fokussiert, verfügt über ein großes Spektrum luftiger Farben und spricht vor allem ohne jeden Druck an. Noch fehlt es der jungen Südafrikanerin an Ausdruckstiefe und Differenzierungsvermögen, ein wenig auch an Koloraturtechnik. Einstweilen überwiegt eindeutig die Lebensfreude, die schiere Lust am Umgang mit dem Instrument Stimme, deren jetzt schon attraktive Höhe sich vermutlich in den nächsten Jahren weiter öffnen wird. Schon im ersten Track, der großen Barbiere-Arie, biegt sie einfach mal in eine andere Richtung ab, nicht aus Ungeschicklichkeit, sondern aus Freude am Musikmachen. Auch die Lucia-Arie „Regnava nel Silenzio“ erklang selten so mühelos. Derart überbordender Charme war auf dem Tonträgermarkt lange nicht zu hören.

A Journey
Rossini: Arien aus „Il Barbiere di Siviglia“ & „Le Comte Ory“
Delibes: Blumenduett aus „Lakmé“
Bellini: Arien aus „Beatrice di Tenda“ & „I Puritani“
Gounod: Dieu, quel frisson aus „Romeo et Juliette“
Donizetti: Ancor non giunse aus „Lucia di Lammermoor“

Pretty Yende (Sopran), Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Marco Armiliato (Leitung)
Sony Classical

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