Kein gespenstisches Surren, sondern ein kraftvolles Vorpreschen. So interpretiert das Quatuor Hanson das Scherzo aus Robert Schumanns erstem Streichquartett – und im gleichen Sinne das Presto. Es ist ein leidenschaftliches Duell, bei dem immer wieder das Cello knurrend dazwischenfährt, bis nach knapp zwei Minuten die Geigen mildere Töne anstimmen. Das ist bezeichnend für diese Aufnahme der drei Schumann-Quartette, die von ihrem gesuchten Risiko lebt, vom Mut zu kernigen Akzenten und der Markierung brüchiger Harmonien. So entsteht eine eigene Form von romantischem Sturm und Drang. Die lyrischen Momente sind dabei Binnen-Kapitel. Beim Klavierquartett ist Pianist Adam Laloum mit von der Partie. Er fügt sich nahtlos ein und setzt weitere eigene Akzente, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Eine in sich geschlossene, vitale Aufnahme, die den Eindruck von Routine kaum je aufkommen lässt.
Schumann: Streichquartette Nr. 1-3 & Klavierquintett op. 44
Adam Laloum (Klavier), Quatuor Hanson
Harmonia Mundi