Zwei namhafte Solisten haben Mozarts Violinsonaten aufgenommen. Doch große Namen garantieren nicht automatisch große Ergebnisse. Und so bleibt die Aufnahme mit Renaud Capuçon und Kit Armstrong eher blass. Nach eigenem Bekunden wollte man vor allem die Schönheit dieser Musik abbilden. Ja, in diesem Punkt kann die Produktion als gelungen gelten. Schöne Kantilenen, schöne Läufe, viel Ebenmaß, viel Wohlklang. Doch das allein greift zu kurz. Selbst in den Variationssätzen sind überraschende Wendungen selten; der Wille, das pralle Leben auch in dieser intimen Form von Kammermusik abzubilden, ist nicht wirklich erkennbar. Dies ist insgesamt eine Aufnahme mit viel Feinsinn, aber durch die Bank klingt sie so, als hätte es im letzten halben Jahrhundert keine neuen Erkenntnisse zu den Aufführungs-Möglichkeiten dieser Musik gegeben. Unter dem Strich etwas zu wenig für zwei so namhafte Solisten.
Mozart: Violinsonaten
Renaud Capucon (Violine), Kit Armstrong (Klavier)
Deutsche Grammophon