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Rezension Roberto Alagna – 60

Hinein ins Schwelgen

Der französische Tenor Roberto Alagna feiert seinen runden Geburtstag mit einem verwegenen Querschnitt durch sein Repertoire.

vonRoland H. Dippel,

So viel Starsängerleben wie das des streitbaren Roberto Alagna passt nie auf ein einzelnes Album. Der Schmeicheltenor und immer feurigere Prototyp eines Latin Lovers der Oper feiert seinen runden Geburtstag mit einer wilden, stellenweise verwegenen Auswahl von derzeitigen Lieblingsarien und Kanzonen. Den Anspruch eines Best-of aus 45 Lehr- und Meisterjahren hat Alagna jedoch nicht. Der Balance-Pegel schlägt in Reibung zum subtilen Mitwirken des Morphing Chamber Orchestra aus Richtung Kraftbeweise, energische Spitzentöne und hohe Kompetenz beim Streifzug durch viele europäische Sprachen. Neben soft und sonor genommenen Soli sowie Reminiszenzen an sein „Lohengrin“-Debüt gibt es auch Erstaunliches und bisher Versäumtes. Das Hindulied zeigt, in welcher Richtung sich Alagnas Stimme in der nächsten Zeit wohl am besten fühlt: Aus breit gesetzten Piano-Tönen hört man ein melancholisch flutendes Schwelgen.

Roberto Alagna
Roberto Alagna

60
Werke von Verdi, Wagner, Gounod, Adam, Tschaikowsky, Pergolesi u. a.

Roberto Alagna (Tenor), Morphing Chamber Orchestra, Giorgio Croci (Leitung)
Aparté

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