Startseite » Rezensionen » Esprit und Temperament

Rezension Roberto Prosseda – Mozart: Klaviersonaten

Esprit und Temperament

Herausragend interpretiert: Der italienische Pianist Roberto Prosseda zeigt, was in Mozarts späten Klaviersonaten steckt.

vonMario-Felix Vogt,

„Braucht die Welt wirklich noch eine weitere Gesamtaufnahme von Mozarts-Klaviersonaten?“, wird sich so mancher fragen. Antwort: Ja, aber nur wenn sie so herausragend ist wie die vom italienischen Pianisten Roberto Prosseda. Auch auf dem dritten Album, das den Zyklus beschließt, zeigt der 43-Jährige auf einem wunderbar klingenden Fazioli-Flügel, was in dieser Musik steckt. Prossedas Mozart hat Esprit und Temperament, er ist brillant und zugleich voller Innigkeit, ist vom klassischen Formsinn geprägt und leugnet dennoch nicht die frühromantischen Keime in den langsamen Sätzen. Die Klangkultur, mit der er sich etwa dem Adagio der „Jagdsonate“ nähert, ist phänomenal, trotzdem ist sein Spiel niemals gefällig. Bei so viel Meisterschaft kann man auch großzügig darüber hinwegsehen, dass manche dynamischen Gegensätze – etwa das fortepiano zu Beginn der c-Moll-Fantasie – etwas forciert wirken.

Roberto Prosseda
Roberto Prosseda © Michele Maccarrone

Mozart: Klaviersonaten Nr. 13-18

Roberto Prosseda (Klavier)
Decca

Hören Sie Roberto Prosseda mit dem Allegro aus Mozarts Klaviersonate Nr. 16 C-Dur KV 545:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Auch interessant

Rezensionen

  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Audio der Woche

A Day with Suzanne – A Tribute to Leonard Cohen

Zeitlose französische Chansons der Renaissance treffen auf legendäre Songs von Leonard Cohen, interpretiert vom Ensemble Phoenix Munich unter der Leitung von Joel Frederiksen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt