Bei Roland Glassl geht es ans Eingemachte: Während mancher Bratschenkollege auf schnelles Tempo setzt, überzeugt der langjährige Bratschist des Mandelring Quartetts mit einer unglaublich hohen Bandbreite an Klangschattierungen. Sein Spiel changiert zwischen sanft gehauchten Nuancen in den oberen Tonlagen bis hin zu kernigen Akzentuierungen auf seiner sonoren C-Saite. Durch die harmonisch gesetzten Rubati wirken vor allem Regers Suiten ungemein lebendig und bekommen eine nie zuvor gehörte Dramatik. Auf seinem Debüt-Album vereint Glassl drei Komponisten, die lange vor dem Aufschwung der Violaliteratur im 20. Jahrhundert die solistischen Qualitäten des Instruments zu schätzen gewusst haben. Insbesondere Justus Weinreich gilt mit seinen Suiten aus dem Jahr 1894, welche hier nun als Ersteinspielung auf Tonträger vorliegen, als Vorreiter auf dem Gebiet der Sololiteratur für Bratsche. Dieser wusste die Klangvielfalt des Instruments virtuos voll auszuschöpfen und Glassl weiß diese meisterhaft umzusetzen.
CD-Rezension Roland Glassl
Harmonische Triade
Der Bratschist Roland Glassl legt ein überzeugendes Debüt-Album mit Suiten von Reger, Busch und Weinreich vor
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!