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Rezension Sebastian Bohren – In Evening Light

Mit großer Intensität

Der Schweizer Geiger Sebastian Bohren und das Münchener Kammerorchester besorgen die Weltersteinspielung von Pēteris Vasks zweitem Violinkonzert.

vonFrank Armbruster,

Eingängigkeit ist für ein zeitgenössisches Musikstück eine zweifelhafte Qualität, gerät es in der Neue-Musik-Szene damit doch fast automatisch unter Anbiederungsverdacht. Dem Letten Pēteris Vasks dürften solcherart Etikettierungen freilich egal sein, denn anders als die vieler seiner avantgardistischen Kollegen wird seine Musik gespielt und geliebt. Warum, das zeigt auch diese CD, die neben Vasks Meditation „Lonely Angel“ auch die Ersteinspielung seines zweiten Violinkonzerts „In Evening Light“ enthält. Mitunter erinnert das Werk in seiner emotionalen Direktheit an Filmmusik, doch im zentralen zweiten Satz beweist Vasks, dass er auch zu dramatischer Verdichtung und einer herberen Klanglichkeit in der Lage ist. Der Schweizer Geiger Sebastian Bohren spielt das mit großer Intensität. Einzig über die Rolle von Schuberts Rondeau brillant D 895 innerhalb dieser Programmdramaturgie kann man rätseln.

Sebastian Bohren
Sebastian Bohren

In Evening Light
Vasks: Violinkonzert Nr. 2 & Lonely Angel, Schubert/Suits: Rondeau brillant h-Moll D 895

Sebastian Bohren (Violine), Münchener Kammerorchester, Sergej Bolkhovets (Leitung)
Avie Records

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