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Rezension Sebastian Bohren

Gewinnende Dialogkultur

Sebastian Bohren zieht auf dieser Aufnahme eine dramaturgische Linie, in deren Mitte Brittens Violinkonzert steht.

vonRoland H. Dippel,

Ein Geiger mit charismatisch gesteigertem und intellektuellem Ton! Der Schweizer Sebastian Bohren zieht auf dieser Aufnahme eine dramaturgische Linie, in deren Mitte Brittens Violinkonzert steht. Bei dieser erweist sich das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra als idealer Partner: Die verschiedenen Ausdrucksdimensionen Brittens kommen mit schönen und rigorosen Unterscheidungen zum Klingen. Bohren durchmisst beide großartige Werke und den danach minimal abfallenden Tschaikowsky mit mühelos weicher und von innen leuchtender Spannkraft. Durch imponierend sensible Energie macht er hörbar, dass und warum Mendelssohns Opus am Beginn der Werk-Genese von Brittens Violinkonzert stand. Andrew Litton ist ein bescheidener, dabei genau denkender Koordinator, der zwischen Solist und Orchester eine durch Feinheiten bestechende und in den großen Bögen durch Klarheit gewinnende Dialogkultur fördert.

Mendelssohn: Violinkonzert op. 64, Britten: Violinkonzert op. 15, Tschaikowsky: Sérénade mélancolique op. 26

Sebastian Bohren (Violine), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Andrew Litton (Leitung)
RCA Red Seal

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