Schneidende Akzente, laszive musikantische Phrasen, ein fahles Pianissimo mit dramatischer Dynamikaufwallung, zweiter Anlauf dann im süffigen Walzerrhythmus … Schon der lapidare erste Satz Alla Valse viennese nimmt für sich ein, macht Lust, tiefer in diese Musik einzusteigen: Fünf Stücke für Streichquartett des tschechischen Avantgardisten Erwin Schulhoff, 1942 im KZ Wülzburg in Bayern umgekommen, zu finden auf der neuen CD des Signum Quartett. Im vierten Stück Alla Tango milonga spüren die Musiker mikrotonalen Enfärbungen nach, die unter die Haut gehen. Das Signum Quartett testet die Extreme aus, risikofreudig und eigenwillig. Das ist bei der zu Beginn des Ersten Weltkriegs komponierten Meditation von Josef Suk nicht anders. Und auch bei Suks Schwiegervater Antonín Dvořák werden unter der scheinbaren Idylle die tieferen Schichten verfolgt. Streichquartett als existenzielle Aussprache, hier ist nichts banal.
CD-Rezension Signum Quartett
Existenzielle Aussprache
Hochgespannt und tiefschürfend: Das Signum Quartett hat drei Komponisten der tschechischen Tradition ausgewählt
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Zahlreich ausgezeichnet hebt sich das Signum Quartett mit seiner Affinität zur zeitgenössischen Musik und seiner Experimentierfreudigkeit aus dem Angebot vieler Streichquartette hervor. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 arbeiteten sie u.a. mit dem Alban Berg Quartett, Artemis Quartett und Melos Quartett zusammen…
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