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Rezension Simon Rattle – Mahler: Sechste Sinfonie

Sternstunde

Selten ist Simon Rattle der existenziellen Wucht von Mahlers Musik so nahe gekommen wie jetzt mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

vonFrank Armbruster,

Mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra hat Simon Rattle Mahlers Sechste schon aufgenommen, mit den Berliner Philharmonikern gar zweimal, und doch kam Rattle der existenziellen Wucht von Mahlers Musik wohl noch nie so nahe wie mit dieser Neueinspielung. Ein fast fiebriger Grundton ist in dieser Liveaufnahme vom ersten Ton an zu spüren, eine Dringlichkeit, die sich in jedem Motiv, jeder Phrase manifestiert. Soghaft wird man beim Hören hineingezogen in eine Welt, die Schmerz und Verzweiflung – erschütternd die Kulminationen mit den Hammerschlägen im Finale, trocken wie eine Axthieb – ebenso umfassen wie zarte Anklänge von Hoffnung und spirituellem Trost. Alles ist hier auf die Spitze getrieben, das brillante BR-Orchester spielt, als ginge es um sein Leben, und auch die Aufnahmetechnik hat diese Sternstunde in der Isarphilharmonie vorbildlich eingefangen. Ein Statement in Sachen Mahler.

Simon Rattle
Simon Rattle

Mahler: Sinfonie Nr. 6

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Simon Rattle (Leitung)
BRKlassik

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