Skandalös war das Sujet von Strawinskys Sacre (Frühlingsopfer). Bei der Uraufführung am 29. Mai 1913 in Paris gab es Tumulte. Ein Mädchen soll geopfert werden, um einen Gott günstig zu stimmen. So ging’s zu im heidnischen Russland. Den Todestanz des Mädchens hat Strawinsky mit brutal und gnadenlos hämmernden Rhythmen musikalisch umgesetzt. Aber genauso fasziniert die archaische Welt, die Strawinsky mit schillernden Orchester-Farben subtil auferstehen lässt. Die Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle spielen bei diesem Konzert-Mitschnitt mit einer Souveränität, die einen den Atem anhalten lässt. Die warmen Bläserfarben mischen sich fantastisch mit den Streichern, präzise das Schlagwerk. Simon Rattle balanciert das vielschichtige Werk dynamisch und klanglich exzellent aus. Im Ballett Apollon Musagète (Apoll, Führer der Musen, 1928) „jongliert“ der Komponist virtuos mit französischer Barockmusik. Das spielen die Streicher der Berliner Philharmoniker mit großer Noblesse. Und die Bläser des Orchesters stehen bei den Bläsersinfonien (1920) ihren Kollegen in nichts nach. Mit dieser CD kann man drei Facetten der Kunst Igor Strawinskys in einer exemplarischen Interpretation entdecken, die rundum glücklich macht.
CD-Rezension Simon Rattle
Strawinskys Facetten
Skandalös war das Sujet von Strawinskys Sacre (Frühlingsopfer). Bei der Uraufführung am 29. Mai 1913 in Paris gab es Tumulte. Ein Mädchen soll geopfert werden, um einen Gott günstig zu stimmen. So ging’s zu im heidnischen Russland. Den Todestanz des Mädchens hat Strawinsky mit brutal und gnadenlos hämmernden Rhythmen musikalisch umgesetzt. Aber genauso fasziniert die archaische…
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Der britische Dirigent Sir Simon Rattle wird am 19. Januar 1955 in der englischen Hafenstadt Liverpool geboren. Im Alter von 16 Jahren beginnt er ein Musikstudium an der Londoner Royal Academy of Music (Orchesterleitung, Schlagzeug und Klavier). Kurz nach seinem Abschluss 1974…
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