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CD-Rezension Sonya Yoncheva – The Verdi Album

Kunst der Verwandlung

Liebe, Schmerz und herzzerreißende Klage: Sonya Yoncheva zeigt auf ihrem Verdi-Album eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit

vonFrank Armbruster,

Auch wenn die Titulierung als „neue Callas“ in die Irre führt: Manche halten die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva für die derzeit beste Verdi-Sängerin. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die 36-Jährige, anders als etwa Anna Netrebko, keine Schönsängerin ist, sondern jedem Charakter eine adäquate stimmliche Färbung zu verleihen vermag, zu der auch dramatische Schärfe gehören kann. Auf ihrem neuen Album mit Arien aus Verdis Opern – darunter auch eher selten aufgeführten wie Attila oder Stiffelio – kommt diese Wandlungsfähigkeit überzeugend zum Ausdruck. Etwa in Desdemonas berühmter Arie „Ave Maria, piena di grazie“ aus Otello, wo sich Schmerz und Liebe in Yonchevas Timbre auf berührende Weise amalgamieren, aber auch in der herzzerreißenden Klage der Odabella „Liberamente or piangi“ aus Attila. Das Münchner Rundfunkorchester unter Massimo Zanetti entspricht diesem Niveau.

The Verdi Album
Arien aus Nabucco, Attila, Luisa Miller, Il Trovatore, Simon Boccanegra, La Forza del Destino & Otello

Sonya Yoncheva (Sopran), Münchner Rundfunkorchester, Massimo Zanetti (Leitung)
Sony

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