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CD-Rezension Szymanowski Quartet – EC4RTELE

Kurzweilig statt tief gehend

Trotz des vielversprechenden Konzepts bleibt die musikalische Umsetzung der Konversationsthemen hinter den Erwartungen zurück

vonJohann Buddecke,

Ein nie realisiertes Spielfilmprojekt aus den 1970er Jahren dient als konzeptionelle Grundlage für das ambitionierte Crossover-Album des Komponisten Damian Marhulets, seiner Ehefrau Marina Baranova und dem Szymanowski Quartet. Die Musik greift den Plot des Drehbuchs – eine imaginäre Unterhaltung zwischen dem Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli und dem Psychoanalytiker Carl Gustav Jung – auf und rekonstruiert musikalisch die fiktive Gesprächssituation. Dabei werden die zwei gänzlich unterschiedlichen Forschungsgebiete der Wissenschaftler zwischen Physik und der Psychologie des Unbewussten durch Marhulets’ Kompositionen inmitten der Genregrenzen von Easy Listening und Klassik reflektiert. Trotz des vielversprechenden Konzepts bleibt die musikalische Umsetzung der Konversationsthemen durch den eingeschränkt narrativen Charakter von Musik hinter den Erwartungen zurück. Kurzweilig statt tief gehend.

EC4RTELE
Prelude, Atom and Archetype, Erna’s Theme, Less than a Year, Synchronicity, Chasing the Number, Erna’s Theme (Reprise), December 1929, Timescape, Pauli Effect, Illumination, On the Shores of Lake Zurich, Fragment, Laplace’s Demon

Szymanowski Quartet, Marina Baranova (Klavier), Damian Marhulets (Electronics)
Berlin Classics

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