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Rezension Twilight People

Traumschöne Gesänge

Fein abgestimmt, intelligent kuratiert: Tamar Halperin und Andreas Scholl bieten stimmungsvolle Entdeckungen aus der Moderne und bei Zeitgenossen.

vonEcki Ramón Weber,

Seit über zehn Jahren arbeiten sie mittlerweile zusammen: Pianistin Tamar Halperin und Countertenor Andreas Scholl. Bei ihren künstlerischen Expeditionen haben sie die Grenzen ihres Stammrepertoires zielstrebig ausgeweitet. Wie sie sich mit all ihrer Erfahrung gegenseitig inspirieren, zeigt ihr aktuelles Album mit Klassikern des 20. Jahrhunderts: pointierte Gesten bei Aaron Copland, erdige Folkloreadaptionen bei Benjamin Britten, lohnende Entdeckungen bei Ralph Vaughan Williams und glühende Sehnsucht bei Alban Berg. Alles ohne abgegriffene Klischees oder Manierismen, sondern in einem sympathisch direkten, selbstverständlichen Zugriff, natürlich pulsierend, farblich fein abgestimmt. Scholl bezirzt mit nach wie vor geschmeidiger Stimme und Halperin lotet am Klavier die emotionalen Räume zusätzlich aus. Eingerahmt ist das Repertoire von traumschönen, atmosphärischen Werken der Zeitgenossen Ari Frankel und Joseph Tawadros, der auch an der Oud zu hören ist. Stimmungsvolle Gesänge, genau richtig für lange Winterabende.

Andreas Scholl und Tamar Halperin bei den Internationalen Festspielen Bergen
Andreas Scholl und Tamar Halperin bei den Internationalen Festspielen Bergen © Thor Brodreskift

Twilight People
Frankel: The Rest
Copland: The Little Horses & At the River
Britten: The Salley Gardens, Greensleeves & The Ash Grove
Berg: Vielgeliebte schöne Frau, Ferne Lieder & Wo der Goldregen steht
Vaughan Williams: The Twilight People, Tired, Silent Noon & In the Spring
Tawadros: Beauty is Life

Andreas Scholl (Countertenor), Tamara Halperin (Klavier)
Modern Recording

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