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CD-Rezension Teodor Currentzis: Don Giovanni

Genialische Analyse

Mit einem Jahr Verspätung und anderer Ausrichtung: Teodor Currentzis‘ sorgfältiger Studio-„Giovanni“

vonAndreas Falentin,

Wie seine Aufnahmen von „Figaro“ und „Così“ hat Teodor Currentzis‘ lang erwartete „Don Giovanni“ das Ausdrucksspektrum einer auf hohem Niveau gearbeiteten Theaterinszenierung. Jede Note erscheint durchgeformt, jede Phrase entschlossen interpretiert. Allerdings geht es Currentzis und seinem Orchester MusicAeterna hier nicht wie so oft um gnadenlose Dynamik, explosive Dramatik und extreme Klangmomente. Hier geht der genialische Grieche hörbar analytischer vor, sucht erfolgreich einen stimmigen, sich über das ganze Stück spannenden Bogen. Eindeutig im Mittelpunkt der klug besetzten und, mit Ausnahme der virtuosen Elvira von Karina Gauvin und des lebenslustigen, aber nie chargierenden Leporello von Vito Priante, dennoch etwas blassen Solistenriege steht der Titelheld, den Dimitris Tiliakos  überzeugend als fast befremdlich gelassenen, ganz im Moment lebenden Genussmenschen gibt. 

Mozart: Don Giovanni
Dimitris Tiliakos, Myrto Papatanasiu, Vito Priante, Karina Gauvin, Kenneth Tarver, MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung)
Sony Classical (3 CDs)

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