Da haben sich zwei Seelenverwandte gefunden. Wie der Dirigent Teodor Currentzis liebt es auch die Geigerin Patricia Kopatchinskaja, scheinbar wohl vertraute Repertoirewerke kräftig gegen den Strich zu bürsten. In Tschaikowskys Violinkonzert legt ihr betont kammermusikalischer Ansatz, der auf agogische Flexibilität und dynamische Differenzierung setzt, denn auch manch ungehörte Facetten frei. Kopatchinskajas radikal subjektives Spiel und ihr vielfarbiger, rau-expressiver Ton (sie spielt wie die Streicher des Orchesters auf Darmsaiten) dürften nicht allen gefallen, dazu kann man auch interpretatorisch manches manieriert finden. Die zärtliche Hingabe aber, mit der Kopatchinskaja in der Canzonetta jeden Ton auf die Goldwaage legt ist ebenso hinreißend wie der Furor, den sie im Finale entfesselt. Strawinskys rustikale Bauern-Ballettmusik Les Noces ist dagegen eher was für hartgesottene Liebhaber.
CD-Rezension Teodor Currentzis – Tschaikowsky & Strawinsky
Seelenverwandte
Teodor Currentzis und Patricia Kopatchinskaja bürsten Tschaikowskys Violinkonzert kräftig gegen den Strich
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Teodor Currentzis wurde in Griechenland geboren und zog Anfang der 1990er-Jahre in seine jetzige Heimat Russland, wo er in St. Petersburg am Konservatorium Dirigieren bei Professor Ilya Musin studierte. Er ist Künstlerischer Leiter der Staatsoper und des Balletts Perm sowie Künstlerischer Leiter…
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