Der Waliser Paul Mealor, einer der wichtigen Chorkomponisten seiner Generation, ist fasziniert vom Topos der spirituellen Reise. Er schuf für die sechzehn Sängerinnen und Sänger von The Zurich Chamber Singers eine epische „Choral Opera“. Die Zahl der Sätze verweist nicht nur auf die vierzehn Nothelfenden und vierzehn Kreuzweg-Stationen, sondern auch auf die vierzehn Kinder der Margery Kempe. Deren harsche Reibungen Familienleben, Margerys von Paradoxien erschütterte Suche nach Gottesnähe und die pathologischen Züge einer zerrissenen Persönlichkeit fügen sich in Momente eines Marienlobs. Die strapaziösen Pilgerfahrten und psychischen Bedrängnisse der britischen Globetrotterin gipfeln in schattenfreier Verklärung. Für das hochkarätige Ensemble und das sonic.art Saxophonquartett bedeutet dies ein Bad in Wohlklang mit pittoreskem Kolorit und Reminiszenzen an Gregorianische Gesänge.
Mealor: The Light of Paradise
Zurich Chamber Singers, sonic.art Saxophonquartett, Christian Erny (Leitung)
Berlin Classics