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CD-Rezension Thomas Dausgaard & Seattle Symphony – Nielsen

Suggestive Klangreisen

In Thomas Dausgaard hat Carl Nielsen einen engagierten künstlerischen Anwalt: Mit dem Seattle Symphony legt der Dirigent nun zwei Sinfonien Nielsens im Live-Mitschnitt vor

vonEcki Ramón Weber,

Der Däne Carl Nielsen, oft unterschätzter Individualist der frühen Moderne, Zeitgenosse von Mahler und Schönberg, von Debussy und Ravel, wird in den letzten Jahren vermehrt international entdeckt. Im dänischen Dirigenten Thomas Dausgaard hat er einen engagierten künstlerischen Anwalt. Mit dem Seattle Symphony, dessen erster Gastdirigent er ist, legt Dausgaard nun zwei Sinfonien Nielsens im Live-Mitschnitt vor: Die Nr. 3, mit ihrer rhythmischen Vehemenz, ihren schwebenden Klangflächen, räumlich wirkenden Solisten, Vokalisen, mit plötzlichen Umschwüngen und Perspektivwechseln. Und die im Ersten Weltkrieg entstandene Nr. 4 mit bedrohlichem Rumoren, nostalgischen Reminiszenzen und hoffnungsvollen Ausblicken. Thomas Dausgaard und die Seattle Symphony leiten souverän und ambitioniert durch die suggestive, vielgestaltige sinfonische Welt Nielsens – perfektes Timing, konsequent gehaltene Spannungsbögen, kräftige Farbentfaltung und deutliche Konturen.

Nielsen: Sinfonie Nr. 3 op. 27 „Sinfonia espansiva“ & Sinfonie Nr. 4 op. 29 „Das Unauslöschliche“

Estelí Gomez (Sopran), John Taylor Ward (Bariton), Seattle Symphony, Thomas Dausgaard (Leitung)
Seattle Symphony Media

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