Startseite » Rezensionen » Verkopfter Strauss

CD-Rezension Thomas Hampson

Verkopfter Strauss

Mahlers Meistersänger Thomas Hampson fehlt für Strauss das Generöse

vonPeter Krause,

Die CD beginnt mit der Strauss-Zugabe schlechthin, der Zueignung. Thomas Hampsons Über-Ausdeuten von Kernworten wie „Dank“ und „Herz“ wirkt freilich geschmäcklerisch. Der Meistersänger Mahlers sentimentalisiert eine Liedeskunst, der Strauss das Sentiment ohnehin so wohlkalkuliert eingeschrieben hat. Aber auch der ganz weite Legato-Fluss für den Zauber der „sonnenatmenden Erde“ und „des Glückes stummes Schweigen“ in Morgen fehlt dem Amerikaner. Wo ist hier das Generöse, das Sich-Verströmende, das Hingebungsvolle? Fischer-Dieskaus sängerische Intellektualität feiert ihre Auferstehung. Nach den Hits der ersten Hälfte der CD entschädigen indes die Repertoire-Entdeckungen der zweiten. Die Modernität des reifen Liedschöpfers Strauss liegt dem reifen Liedsänger Hampson sehr viel mehr. Zumal das von Daniel Hopes bitterer Geigensüße tödlich umflorte Notturno ist eine wirkliche Bereicherung.

Auch interessant

Rezensionen

Termine

  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Audio der Woche

A Day with Suzanne – A Tribute to Leonard Cohen

Zeitlose französische Chansons der Renaissance treffen auf legendäre Songs von Leonard Cohen, interpretiert vom Ensemble Phoenix Munich unter der Leitung von Joel Frederiksen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt