Die CD beginnt mit der Strauss-Zugabe schlechthin, der Zueignung. Thomas Hampsons Über-Ausdeuten von Kernworten wie „Dank“ und „Herz“ wirkt freilich geschmäcklerisch. Der Meistersänger Mahlers sentimentalisiert eine Liedeskunst, der Strauss das Sentiment ohnehin so wohlkalkuliert eingeschrieben hat. Aber auch der ganz weite Legato-Fluss für den Zauber der „sonnenatmenden Erde“ und „des Glückes stummes Schweigen“ in Morgen fehlt dem Amerikaner. Wo ist hier das Generöse, das Sich-Verströmende, das Hingebungsvolle? Fischer-Dieskaus sängerische Intellektualität feiert ihre Auferstehung. Nach den Hits der ersten Hälfte der CD entschädigen indes die Repertoire-Entdeckungen der zweiten. Die Modernität des reifen Liedschöpfers Strauss liegt dem reifen Liedsänger Hampson sehr viel mehr. Zumal das von Daniel Hopes bitterer Geigensüße tödlich umflorte Notturno ist eine wirkliche Bereicherung.
CD-Rezension Thomas Hampson
Verkopfter Strauss
Mahlers Meistersänger Thomas Hampson fehlt für Strauss das Generöse
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Daniel Hope, geboren 1973, begann mit vier Jahren das Violinspiel. Seine Familie zog von Südafrika über Paris nach England, wo er dann am Royal College of Music studierte. Er nahm Unterricht bei Zakhar Bron und Yehudi Menuhin. Menuhin unterstützte ihn auch nach…
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Als Bariton singt er Opern, Operetten, Musicals, und Oratorien auf insgesamt elf verschiedenen Sprachen – Thomas Hampsons größte Leidenschaft gilt jedoch dem Kunstlied. Geboren wurde er 1955 in Elkhart im US-Bundesstaat Indiana und wuchs in Spokane, Washington auf. Nach diversen Studien, unter…
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