Mitunter taucht die Frage auf, wie eine Ausnahmebegabung wie Johann Sebastian Bach in der Thüringer Provinz heranreifen konnte. Diese Fragestellung verkennt die enorme kunsthistorische Bedeutung Mitteldeutschlands in den vergangenen Jahrhunderten. So entstammt auch „der“ Bach einer Musikerfamilie, aus der zahlreiche bedeutende Komponisten hervorgingen. Das fruchtbare Klima der Region geht auf die vielen kunstliebenden Fürstenhöfe zurück, deren adlige Mitglieder nicht selten auch aktive Musiker waren. Ein weiteres Mosaiksteinchen in dieser Geschichte setzt das Album des Thüringer Bach Collegium, die acht Violinkonzerte des Prinzen Johann Ernst von Sachsen-Weimar (1696-1715) eingespielt hat. Geistreiche, klangvolle Musik, die das Ensemble unter Leitung von Gernot Süßmuth, der auch als virtuoser Solist fungiert, zum Leuchen bringt. Als Dreingabe hat Süßmuth ein Konzert für zwei Violinen rekonstruiert, was Bach hoch genug schätze, um es für Cembalo zu bearbeiten.
Concerti
Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar: Concerti Nr. 1-8, Konzert für 2 Violinen C-Dur & Trompetenkonzert D-Dur
Thüringer Bach Collegium
audite
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