Das hier erstmals eingespielte Concerto Italiano von 1924 war Castelnuovo-Tedescos erster ernsthafter Versuch auf dem Gebiet der Sinfonik. Der Kopfsatz erinnert in seiner von der Trompete angeführten Bläsergrundierung noch stark an Ottorino Respighis Programmmusik. Schon hier fasziniert Tianwa Yangs schlanker, nie enger, unaffektierter Geigenton. Im Arioso des zweiten Satzes lässt sie ihre Guarneri dann förmlich singen. Auch den virtuosen Anforderungen des befremdlich disparaten dritten Satzes zeigt sie sich mühelos gewachsen. Die CD wird vervollständigt durch das viel konventionellere, von Heifetz geliebte, musikalisch scheinbar auf den Hollywood-Monumentalfilm der 50er vorausweisende zweite Violinkonzert. Pieter-Jelle de Boer und das SWR-Sinfonieorchester begleiten kundig und überlassen der Solistin bewusst die Führung. Die Streicher klingen im Tutti stellenweise ein wenig umwölkt.
CD-Rezension Tianwa Yang
Schlank und unaffektiert
Die Violinistin Tianwa Yang überzeugt mit einer nachromantischen Ersteinspielung des Komponisten Castelnuovo-Tedesco
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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