Der Aufnahme hört man gern zu. Tomáš Netopil trifft den richtigen Ton dieses stilistisch schwer einzuordnenden, zwischen barocken Anspielungen, Impressionismus und Neuer Sachlichkeit postmodern hin- und herpendelnden Stückes. Der Chefdirigent der Essener Philharmoniker macht das Drama spannend, in dem er es im Gleichgewicht hält und so seine musikalische Eigenständigkeit herausstellt. Schon das kurze, fast spieluhrhafte, vorwitzig immer wiederkehrende Vorspiel verblüfft und erfreut. Die Handlung, ein knapper Ausriss aus der antiken Theseus-Sage, ist recht lapidar gestaltet, mit viel Schlagwerk und dominantem Klavier aber sehr originell instrumentiert. Die Anforderungen an die Sänger sind nicht niedrig – und werden von dem gut zusammengestellten Ensemble, voran der mit bemerkenswert leichtem Stimmansatz empfindsam gestaltenden Simona Šaturová, auf sehr gutem Niveau bewältigt.
CD-Rezension Tomáš Netopil
Mit Spannung
Die Essener Philharmoniker hauchen Martinůs postmodern kurioser Kurzoper neues Leben ein
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Tomáš Netopil gitl als echter Botschafter tschechischer Musik. Nicht nur ist er Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie, auch er trägt die Musik seines Heimatlandes auf Tourneen und Auftritten im Ausland regelmäßig über ihre Landesgrenzen hinaus. Am 18 Juli 1975 in Přerov geboren,…
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