Das diesjährige Programm des Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker war stilistisch breit gefächert, verkörperte aber stets Ausgelassenheit, egal ob Ouvertüre, Polka oder Walzer. Auch diesmal hält eine Aufnahme den Zauber des weltweit wohl meistbeachteten Konzerts des Jahres fest. Eine besondere Signatur verlieh der erstmals beim Neujahrskonzert mit einer Quadrille vertretene Anton Bruckner, der als Jubilar – Bruckner feiert 2024 seinen 200. Geburtstag – zweifelsfrei eine Bereicherung darstellt. Die Orchestration von Wolfgang Dörner besticht mit einer kontrastreichen Paraphrasierung der einzelnen Couplets: Zarte Holzbläserklänge im Moll folgen auf ebenso weiche Streicherabschnitte, umrahmt von festlichen Tuttiklängen in Dur. Eine weitere thematische Besonderheit ist in diesem Jahr die Pizzicato-Polka von Johann Strauss, die mit ihrem grazilen Charakter eine für das Neujahrskonzert angemessene Unbeschwertheit vermittelt. Der krönende Abschluss ist zunächst der Donau vorbehalten, die mit den typischen markanten Betonungen eines Christian Thielemann besonders akzentuiert daherkommt. Danach folgt das traditionelle Finale mit dem Radetzky-Marsch, begleitet vom Klatschen des Publikums.
Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2024
Werken von J. Strauss (Sohn), Bruckner, J. Strauss (Vater), Josef Strauss, Eduard Strauss, Ziehrer, Lumbye, Hellmesberger & Komzak
Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann (Leitung)
Sony Classical