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Rezension Xavier de Maistre – Glière & Mosolov: Harfenkonzerte

Poliert

Harfenist Xavier de Maistre stellt die Konzerte Reinhold Glières und Alexander Mosolovs gegenüber, deren Musik auf Dauer jedoch unerträglich penetrant gerät.

vonEcki Ramón Weber,

Über ein halbes Jahr vor Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine hat Harfenist Xavier de Maistre in der Kölner Philharmonie die Musik für dieses Album eingespielt. Mit Stücken aus Russland und der Ukraine aus zaristischer und sowjetischer Zeit. Interessant ist an seiner Auswahl, dass die Harfenkonzerte der beiden in Kiew geborenen Komponisten Reinhold Glière und Alexander Mosolov aus den 1930er Jahren Zuckerbrot und Peitsche der Stalin-Diktatur widerspiegeln. Während man Glière als „Volkskünstler“ mit Auszeichnungen überhäufte, wurde Mosolov zur Zwangsarbeit verurteilt. Bereits „auf Linie“ gebracht, nämlich gänzlich unavantgardistisch, ist Mosolovs Harfenkonzert. Glière bietet sowieso spätromantisch verklärte Folklore im lukullischen Gewand. Die beiden Spielarten einer gelinde gesagt sehr gemäßigten Moderne wirken in ihrer stalinistisch verordneten, süßlichen Puppenstuben-Ästhetik mitunter unerträglich penetrant – gerade im Kontrast zu den Arrangements von Glasunow und Tschaikowsky auf der CD.

Harfenist Xavier de Maistre
Harfenist Xavier de Maistre

Glière: Harfenkonzert op. 74, Mosolov: Harfenkonzert, Glasunow: Prélude aus „Raymonda“ op. 57, Tschaikowsky: Tanz der Zuckerfee aus „Der Nussknacker“op. 71

Xavier de Maistre (Harfe), WDR Sinfonieorchester, Nathalie Stutzmann (Leitung)
Sony Classical

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