Als der junge Johann Wolfgang von Goethe 1775 nach Weimar zog, schloss er sich dem von Herzogin Anna Amalia gegründeten Liebhabertheater als Schauspieler, Dichter und Spielleiter an. Als Herzog Carl August sechzehn Jahre später beschloss, im Komödienhaus ein Hoftheater zu gründen, übertrug er Goethe kurzerhand die Leitung. Später wirkte auch Friedrich Schiller mit Goethe an der Weimarer Bühne und inszenierte dort seine eigenen Stücke. Erst ab 1804 kam mit Johann Nepomuk Hummel als Kapellmeister auch die Musik nach Weimar. Werke von Mozart, Haydn und Beethoven bestimmten sein Konzertprogramm, Künstler wie Nicolo Paganini gaben Konzerte. Nach ihm erfüllte Franz Liszt die Aufgabe des Kapellmeisters und gründete vollends den Ruhm Weimars als Musikstadt. Unter seiner Leitung wurde Wagners Oper „Lohengrin“ uraufgeführt. 1889 löste ihn Richard Strauss als Kapellmeister ab.
1906 wurde das Theater abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt, der zwei Jahre später eingeweiht wurde. 1919 wurde der Zuschauersaal für die Nationalversammlung zum Plenarsaal umgebaut und am 31. Juli Schauplatz der Abstimmung zur ersten demokratischen Verfassung Deutschlands.
Bis heute gilt das Deutsche Nationaltheater Weimar als wichtigste Bühne Thüringens und zeigt klassische bis zeitgenössische Werke in den Sparten Oper, Schauspiel, Konzert und Tanztheater.