Seit seiner Eröffnung im Januar 1870 zählt der Wiener Musikverein zu den ersten Adressen unter den internationalen Konzerthäusern. Der von Theophil von Hansen errichtete Bau im historisierenden Stil geht auf eine Initiative der traditionsreichen Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zurück, die hier ihren Stammsitz gefunden hat. Damals wie heute schätzen Künstler und Publikum gleichermaßen die hervorragende Akustik der beiden historischen Bühnenräume. Im opulent und mit Anleihen an die griechische Mythologie ausgestatteten Goldenen Saal, der Platz für knapp zweitausend Zuschauer bietet, treten regelmäßig führende Orchester und Solisten auf, allen voran die hier beheimateten Wiener Philharmoniker.
Die wohl bekannteste Veranstaltung im Wiener Musikverein ist das Neujahrskonzert des Edelklangkörpers, das mehr als fünfzig Millionen Menschen in über neunzig Ländern jedes Jahr live am Bildschirm verfolgen. Hochkarätige Kammermusik vor bis zu sechshundert Zuhörern steht indes im Brahms-Saal auf dem Programm. 2004 wurde das Gebäude unterirdisch um vier kleinere Säle für Konzerte, Workshops und Konferenzen erweitert. Seit 2019 ist der Musikverein Spielstätte der Wiener Festspiele.