Bei Konzerten mit Spanien-Fokus kommt es gar nicht selten vor, dass das Programm nur indirekt ein spanisches ist. Ein Potpourri mit Stücken der Franzosen Bizet und Ravel oder des Russen Tschaikowsky gaukeln einem vielmehr das Flair der iberischen Halbinsel vor. Auch beim mit „¡Viva España!“ betitelten Konzert des Philharmonischen Orchester Cottbus erklingt mit Claude Debussys „Ibéria“ eine Hommage. Dennoch will man hier der Tatsache entgegenwirken, dass spanische Komponisten im Gegensatz zu Vertretern aus anderen romanischen Ländern im Konzertsaal noch immer ein wenig unterrepräsentiert sind. Werke von Ruperto Chapí und Manuel de Falla stellt man dem Franzosen an die Seite, und auch vom Pult aus lässt José María Moreno die energetischen Vibes seines Heimatlandes ins Orchester strömen.
Und was darf an solch einem Abend auf keinen Fall fehlen? Natürlich, die Gitarre: Solistin Andrea González Caballero entführt mit dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo in die Gärten des Südens.
André Sperber