Bei der Uraufführung 1831 nahm das Publikum die neue „Norma“ von Vincenzo Bellini noch mit einer recht unterkühlten Gleichgültigkeit auf. Doch bereits mit den Folgeaufführungen an der Mailänder Scala – allein in der ersten Saison waren es ganze 34 – wendete sich das Blatt. Heute gilt die tragedia lirica als strahlender Höhepunkt der gesamten romantischen Belcanto-Ära. Für die spektakuläre Titelrolle samt ihrer berühmten Cavatine „Casta diva“, die zu den sängerisch anspruchsvollsten Sopranpartien überhaupt gehört, steht in Leipzig Roberta Mantegna in den Startlöchern.
André Sperber