Wirklich fair ist es nicht, ein Nachwuchsorchester danach zu bewerten, wieviele Mitglieder später einmal musikalische Erfolge einfahren. Es geht bei jungen Ensembles auch und vor allem darum, dass weiterhin die Musik ihre gesellschaftliche Verankerung hat, dass die Jugendlichen durch das gemeinsame Musizieren vielleicht auch ein Stück weit bessere Menschen werden, ganz gleich, welchen Beruf sie später ergreifen. Trotzdem ist es verlockend zu schauen, wen beispielsweise ein Albert Schweitzer Jugendorchester so alles hervorgebracht hat. In diesem Sinne: Michael Mücke und Jens Peter Maintz spielen im Deutschen Symyphonie-Orchester Berlin, Martin Löhr ist Solocellist der Berliner Philharmoniker, Jan Philipp Sprick ist Präsident der Hamburger Musikhochschule, und Christian Tetzlaff ist weltweit gefragter Solist und Kammermusiker. Ehrensache also, dass der Geiger beim Festkonzert anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des Orchesters den Solopart in Brahms’ Violinkonzert übernimmt.
Maximilian Theiss