Wo alte Männer in gnadenloser Überschätzung ihrer Wirkung aufs andere Geschlecht Frauen den Hof machen, die ihre Enkelkinder sein könnten, ist die Komik vorprogrammiert. Schon in der Antike sorgte dieses Sujet beim Theaterpublikum für Belustigung. Später war es vor allem die Commedia dell’Arte in Italien, die aus dieser Konstellation großen Unterhaltungswert zog, während die Gattung der Opera buffa mit ihren Anleihen bei dieser typisierten Volkskomödie ebenfalls viele Paare von sehr ungleichem Alter und Stand kennt. Zu ihnen zählen auch der alte reiche Don Pasquale und die junge mittellose Witwe Norina. Letztere möchte eigentlich Pasquales Neffen Ernesto heiraten, während der Onkel eine reiche Dame für ihn ausgekoren hat. Erst mithilfe eines vom Hausarzt Malatesta ausgeklügelten Täuschungsmanövers finden die Liebenden am Ende doch zusammen.
Als Gaetano Donizetti 1842 seinen „Don Pasquale“ in nur wenigen Wochen schrieb, war die Buffo-Oper eigentlich schon ein Auslaufmodell. Trotzdem feierte der Komponist mit seinem letzten komischen Bühnenwerk einen durchschlagenden Erfolg. (SI)
