„Wie ich diese Landschaft hasse. Und wie sich diese Landschaft von mir hassen lässt.“ Sind das die Worte einer neuen Opernheldin? Resolut muten sie zumindest an, als Dora mit dieser Kampfansage die Bühne betritt. Die junge Frau ist Mitte zwanzig und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Doch anstatt in die große Welt hinauszuziehen, lebt sie weiterhin bei ihrer Familie und malt sich eine – ihrer Meinung nach – perspektivlose Zukunft aus. In ihrer Not lässt sie sich auf den Teufel ein, doch auch das kann sie nicht retten.
„Dora“ ist ein Auftragswerk der Staatsoper Stuttgart an den österreichischen Komponisten Bernhard Lang, der darin gemeinsam mit dem Schriftsteller und Librettisten Frank Witzel die Frage und Sehnsucht nach dem unverbraucht Neuen ins Zentrum stellt. Doras Drang nach eben jenem Neuen spiegelt sich in Langs rhythmusgetriebener Musik wider, in der er durch Loops und Samples das scheinbar immer Gleiche weiterentwickelt und damit doch Hoffnung gibt? Am 3. März wird Dora unter der Leitung von Elena Schwarz uraufgeführt, die damit gleichzeitig ihr Debüt an der Staatsoper Stuttgart gibt. (IÇ)
