Mit „La Bête dans la Jungle“ hat die Oper Köln in diesem Monat eine Uraufführung als offenen Musiktheaterabend im Programm, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Bühne und Publikum, natürlichen und virtuellen Klängen verschwimmen. Eigens für das Haus am Rhein haben der Übersetzer und Dramatiker Jean Pavans und der Komponist Arnaud Petit die Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ von Henry James aus dem Jahr 1903 in eine abendfüllende Oper verwandelt. Dafür erweitern sie eine frühere Kammeroper um einen virtuellen Chor und kombinieren elektronische Klänge mit James’ packendem Plot, in dem das Leben der Protagonisten John Marcher und May Bertram von einer schicksalhaften Vorahnung bestimmt wird.
Die musikalische Leitung des Gürzenich-Orchesters übernimmt Kapellmeister François-Xavier Roth, für die Regie zeichnet Frederic Wake-Walker verantwortlich, der in Köln bereits „Peter Grimes“ inszenierte. In der Rolle der May Bertram ist die amerikanische Sopranistin Emily Hindrichs, in der Rolle des John Marcher der kroatische Bariton Miljenko Turk zu erleben. (JB)