Der Mythos hinter der Begrifflichkeit „Transatlantik“, er ist längst verflogen – im wahrsten Sinne des Wortes. Eingepfercht in einer Dreier- oder Fünfersitzreihe harrt man heutzutage bei schlechtem Essen und entsetzlicher Luft darauf, dass die Maschine endlich zur Landung ansetzt, nur damit man am anderen Ende des Atlantiks eine halbe Ewigkeit an der Gepäckausgabe des Flughafens zubringt. Vor nicht einmal hundert Jahren war das noch anders. Damals bestieg man ein Schiff und begab sich auf eine mehrtägige Reise ans andere Atlantik-Ufer. Eine anonyme Schicksalsgemeinschaft auf engstem Raum, die über die hohe, bisweilen auch raue See schipperte: Cole Porter erkannte das Potential an Skurrilitäten und Absurditäten, die eine derart geschlossene Gesellschaft mit sich bringt, und schuf das Musical „Anything Goes“. An Bord der herrlichen Klamotte befinden sich die Staatsfeinde Nummer eins und zwei, ein echter und ein falscher religiöser Würdenträger, zwei brave Christen, die sich auf die Kunst der Abzockerei verstehen – und natürlich darf auch eine reiche Witwe mit ihrer unvermählten Tochter nicht fehlen. Möge der Spaß beginnen. (MT)
Porter: Anything Goes
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